Abstract
[Ger:]Vor genau hundert Jahren, im Jahr 1924, erschien in der Revue de Genève ein Aufsatz von Robert de Traz, einem Schweizer Romancier und Essayisten protestantischen Glaubens, mit dem Titel Nietzsche et les hauteurs (Nietzsche und die Höhen). Es handelt sich also nicht um den
Essay eines Philosophen, sondern eines Schriftstellers, der Nietzsche gelesen hat und dem es in dieser zeitgemäßen Schrift – seiner einzigen Veröffentlichung über Nietzsche – gelingt, in einer Zeit, in der die Nietzsche-Forschung einerseits noch nicht ihre größten Anstrengungen unternommen hat, sich andererseits aber in andere Richtungen bewegt, auf glänzende und tiefgründige Weise über ihn zu sprechen. Der Essay wurde vom jungen de Traz bereits gut sechzehn Jahre zuvor, 1908, in
der Genfer Literaturzeitschrift La Voile latine und später, 1926, in de Traz’ Sammlung Essais et analyses veröffentlicht. Auf den wenigen Seiten des Beitrags werden viele Themen behandelt, die alle durch das Leitmotiv des Berges verbunden sind, ein Topos, der zwar literarisch, aber philosophisch noch wenig erforscht ist, geschweige denn bei Nietzsche – vor allem, wenn man an die nietzscheanische Literatur jener Zeit denkt. – Ein Topos, der im Übrigen eine gewisse Geophilosophie um viele Jahrzehnte vorwegnimmt, die sich für die Orte interessiert, an denen die Denker leben (Nietzsche eingeschlossen), und die nicht mehr nur als, oft irrelevanter, Hintergrund ihres Denkens betrachtet werden, sondern als integraler und kreativer Bestandteil ihres Philosophierens.
Titolo tradotto del contributo | [Autom. eng. transl.] Nature, Morality, Europe. Friedrich Nietzsche and the Mountains in an essay by Robert de Traz in the Revue de Genève (1924) |
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Lingua originale | German |
pagine (da-a) | 136-148 |
Numero di pagine | 13 |
Rivista | AUFKLÄRUNG UND KRITIK |
Stato di pubblicazione | Pubblicato - 2024 |
Keywords
- Nietzsche, De Traz, Revue de Genève, Europa, Natur