Abstract
[Ger:]Die Geschichtsschreibung der letzten fünfzehn Jahre zur Wirtschaft der
Lombardei im 18. Jahrhundert hat bekanntlich das Interesse für die habsburgischen
Reformen gefördert und dabei das Gewicht vor allem auf die
Untersuchung der regionalen Wirtschaftsstrukturen (finanzieller, produktiver
oder fürsorglicher Natur) gelegt. Damit hat sie dazu beigetragen, die
Aufmerksamkeit auf das Herausarbeiten von Grenzen und Vorzügen der
wirtschaftlichen Entwicklungen in dieser Region in den darauffolgenden
Jahrhunderten zu lenken. In diese Richtung zielten monografische Arbeiten
wie auch Überblicksdarstellungen. Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der
Lombardei zwischen dem 18. Jahrhundert und der Einigung Italiens bietet aber
auch für die internationale Geschichtsschreibung einige interessante Aspekte,
die sich dennoch nur wenig und fragmentarisch damit auseinandergesetzt hat.
Auch blieb die Mehrzahl der Studien, die in den letzten zwanzig Jahren zu
diesem Thema in Italien veröffentlicht worden sind, im Ausland weitestgehend
unberücksichtigt – dies gilt auch für die Frage nach den historischen Wurzeln
des Wirtschaftssystems in dieser Region. In diesem Zusammenhang ebenso
vernachlässigt wurde das Thema der Klosteraufhebungen in der Lombardei,
GR/SR 31 (2022), 1
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TACCOLINI: La soppressione di Monasteri, 67–87
das sich breiter kontextualisieren lässt, etwa im (ebenfalls noch wenig untersuchten)
Verhältnis zwischen Staat und Kirche, oder besser: Gesellschaft und
Kirche.
Hier setzt der Beitrag an, der eine Analyse der historiographischen Arbeiten
zum Thema der Klosteraufhebungen in der Lombardei im 18. Jahrhundert
bieten will, um die bisherigen Erkenntnisse über die damit verbundenen staatlichen
Einziehung der Güter kirchlicher Institutionen zusammenzuführen und
auf noch offene Fragestellungen hinzuweisen. Der Beitrag gibt zunächst einen
Überblick über den wirtschaftlichen Bestand der Klöster und verfolgt chronologisch
den Ablauf, der zu den Aufhebungen der Klöster geführt hat. Er untersucht
dabei getrennt voneinander die Operation der Aufhebung einerseits und
die darauffolgende Ressourcenverwaltung andererseits; dafür unterscheidet
er zwischen einer theresianischen und einer josephinischen Phase. Behandelt
wird auch die bereits von den Zeitgenossen problematisierte Frage nach der
Bestimmung dieser von den kirchlichen Institutionen enteigneten Gütern.
Titolo tradotto del contributo | [Autom. eng. transl.] The suppression of monasteries and convents in Lombardy by the enlightened Reformism: some historiographical evidence |
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Lingua originale | Italian |
pagine (da-a) | 67-87 |
Numero di pagine | 21 |
Rivista | GESCHICHTE UND REGION/STORIA E REGIONE |
Volume | XXXI |
Stato di pubblicazione | Pubblicato - 2022 |
Keywords
- Monasteri
- Soppressione